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Als Knabe verschlossen und trutzig,
als Jüngling anmaßlich und stutzig,
als Mann zu Taten willig,
als Greis leichtsinnig und grillig!
Auf deinem Grabstein wird man lesen:
Das ist fürwahr ein Mensch gewesen!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)
Am Waldessaume träumt die Föhre,
Am Himmel weiße Wölkchen nur,
Es ist so still, daß ich sie höre,
Die tiefe Stille der Natur.
Rings Sonnenschein auf Wies' und Wegen,
Die Wipfel stumm, kein Lüftchen wach,
Und doch es klingt als ström' ein Regen
Leis tönend auf das Blätterdach.
(Theodor Fontane, 1819-1898)
Die Lerche grüßt den ersten Strahl,
daß er die Brust ihr zünde,
wenn träge Nacht noch überall
durchschleicht die tiefen Gründe.
Und du willst, Menschenskind, der Zeit
verzagend unterliegen?
Was ist dein kleines Erdenleid?
Du mußt es überfliegen!
(Joseph von Eichendorff, 1788-1857)
Es sitzt ein Vogel auf dem Leim,
Er flattert sehr und kann nicht heim.
Ein schwarzer Kater schleicht herzu,
Die Krallen scharf, die Augen gluh.
Am Baum hinauf und immer höher
Kommt er dem armen Vogel näher.
Der Vogel denkt: Weil das so ist
Und weil mich doch der Kater frißt,
So will ich keine Zeit verlieren,
Will noch ein wenig quinquilieren
Und lustig pfeifen wie zuvor.
Der Vogel, scheint mir, hat Humor.
(Wilhelm Busch, 1832-1908)
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