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Faulheit, jetzo will ich dir
Auch ein kleines loblied bringen. -
O .. wie .. sau .. er .. wird es mir,
Dich .. nach Würden .. zu besingen!
Doch, ich will mein Bestes thun,
Nach der Arbeit ist gut ruhn.
Höchstes Gut, wer dich nur hat,
Dessen ungestörtes Leben - -
Ach! .. ich .. gähn´ .. ich .. werde matt ..
Nun .. so .. magst du .. mir´s vergeben,
Daß ich dich nicht singen kann;
Du verhinderst mich ja daran.
(Gotthold Ephraim Lessing, 1729-1781)
Lob der Faulheit
Fleiß und Arbeit lob ich nicht,
Fleiß und Arbeit lob ein Bauer.
Ja, der Bauer selber spricht,
Fleiß und Arbeit wird ihm sauer.
Faul zu sein sei meine Pflicht,
Diese Pflicht ermüdet nicht.
Bruder, laß das Buch voll Staub!
Willst du länger mit ihm wachen?
Morgen bist du selber Staub!
Laß uns faul in allen Sachen,
nur nicht faul zu Lieb und Wein,
nur nicht faul zur Faulheit sein!
(Gotthold Ephraim Lessing, 1729-1781)
Wer schaut hinab von diesem hohen Raum
ins weite Reich, ihm scheint´s ein schwerer Traum,
wo Mißgestalt in Mißgestalten schaltet,
das Ungesetz gesetzlich überwaltet
und eine Welt des Irrtums sich entfaltet.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)
O heischt nicht, daß man kühl und achtsam
im Grenzbild seiner Kräfte lebt
und daß man niemals unbedachtsam
das eigene Können überstrebt.
Der Selbstvergrößerung Rausch und Wonne
erhält lebendig mich und dich -
denn jeder braucht wie Luft und Sonne,
den Aberglauben an sein Ich.
(Oskar Blumenthal, 1852-1917)
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