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Lustige und tiefsinnige Gedichte (4)

Daran erkenn ich den gelehrten Herrn!
Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern,
Was ihr nicht faßt, das fehlt euch ganz und gar,
Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr,
Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht,
Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Wenn man der Jugend reine Wahrheit sagt,
die gelben Schnäbeln keineswegs behagt,
sie aber hinterdrein nach Jahren
das alles derb an eigner Haut erfahren,
dann dünkeln sie, es käm aus eignem Schopf;
Da heißt es denn: der Meister war ein Tropf!
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Wer recht in Freuden wandern will,
der geh der Sonn entgegen;
Da ist der Wald so kirchenstill,
kein Lüftchen mag sich regen;
Noch sind nicht die Lerchen wach,
nur im hohen Gras der Bach
singt leise den Morgensegen.
(Emanuel Geibel, 1815-1884)

Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost belachen,
weil unsere Augen sie nicht sehn.
(Matthias Claudius, 1740-1815)

Der Gabentisch ist öd und leer.
Die Kinder glotzen blöd daher.
Da läßt der Vater einen krachen.
Die Kinder fangen an zu lachen.
So kann man auch mit kleinen Sachen,
den Kindern eine Freude machen.
(Autor unbekannt)

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