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Reime und Verse: Vierzeiler (6)

Lehr' nur die Jungen weisheitsvoll,
wirst ihnen keinen Irrtum sparen;
was ihnen gründlich helfen soll,
das müssen sie eben selbst erfahren.
(Emanuel Geibel, 1815-1884)

Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
denn das Glück ist immer da.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

Einsam wandle deine Bahnen,
stilles Herz, und unverzagt;
viel erkennen, vieles ahnen
wirst du, was dir keiner sagt.
(Joseph Viktor von Scheffel, 1826-1886)

Jeder Irrtum hat drei Stufen:
auf der ersten wird er ins Leben gerufen,
auf der zweiten will man ihn nicht eingestehn,
auf der dritten macht ihn nichts ungescheh´n.
(Franz Grillparzer, 1791-1872)

Herze, willst du ganz genesen,
sei selber wahr, sei selber rein!
Was wir in Welt und Menschen lesen,
ist nur der eigne Widerschein.
(Theodor Fontane, 1819-1898)

Der hat's wahrhaftig als Poet
nicht hoch hinausgetrieben,
in dessen Liedern mehr nicht steht,
als er hineingeschrieben.
(Emanuel Geibel, 1815-1884)

Mit Mädchen sich vertragen,
Mit Männern ´rumgeschlagen,
Und mehr Kredit als Geld,
So kommt man durch die Welt.
(Johann Wolfgang von Goethe, 1749-1832)

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